Die Chinaseuche der Kaninchen

Tierarztpraxis Maul + Herget Chinaseuche

Die sogenannte Chinaseuche oder RHD (rabbit haemorrhagic disease) ist eine häufig tödlich endende Erkrankung von Kaninchen, die in ihrer typischen Ausprägung zu der namensgebenden Gerinnungsstörung und Blutung führt. Die Übertragung erfolg vor allem über direkten Kontakt – für unsere Haus-, Garten- und Balkonkaninchen ist allerdings die indirekte Übertragung (z.B. über Frischfutter oder auch über Stechinsekten) von größerer Bedeutung. Bekannt ist die Erkrankung schon seit den 80er Jahren, auch ist schon lange ein Impfstoff verfügbar, jedoch trat erstmalig 2010 eine neue, aggressive Variante des Virus aus, das RHD II. Während es bei einer Infektion mit dem klassischen RHD-Virus eine Jungtierresisitenz gibt (erst Tier ab der 8.-10. Lebenswoche erkranken), sind von RHD-II bereits Jungtiere ab der 4. Lebenswoche betroffen. Die Mortalität einer RHD II-Infektion ist erschreckend hoch: bis zu 100% der erkrankten Tiere versterben. Leider hat sich gezeigt, dass die Impfung gegen RHD (klassisch) nicht vor einer Ansteckung mit RHD II schützt. Um so erfreulicher, dass seit kurzer Zeit eine Kombinationsvakzine gegen RHD und RHD II zugelassen wurde, deren Auslieferung wir Anfang April erwarten. Wir empfehlen deshalb unseren Kunden einen Frühjahrsimpftermin im April zu vereinbaren, um ihre Tiere optimal vor einer drohenden Erkrankung zu schützen!